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  Critics cleines Blog - wie die amerikanische Axt im Waldi
Fantasy Filmfest 2008 in Berlin. Als Startschuß diente Terra. Viel Vorschußlorbeeren, unter anderem wegen des knuffigen gleichnamigen Kurzfilms. Dabei hätte man sich die eherne Kinoregel „Aufgeblasene Kurzfilme werden was mit X“ vorher noch mal ins Gedächtnis rufen sollen. Zu spät.

Fangen wir mit dem positiven Aspekt an. Die Animationen sind größtenteils hervorragend. Ausnahmen bilden die Gummigesichter, aber die Bewegungen von Körpern und Objekten gefallen, weil man ihnen Trägheit und Schwerkraft verpasst hat. Wobei im Konzept der Körper bereits das wesentliche Manko des Filmes sichtbar wird – allzu offensichtliche Gut-Böse-Schemata, die in jedes Bild eingehämmert wurden und dadurch eine Spannung wie bei einer ausgetrockneten Qualle erzeugen. Die gutmütige biomorphe und die böse technomorphe Welt. Gähn. Noch platter sind nur die getrockneten Blütenblätter der blauen Blume. Um das Image von Superduperutopia nicht anzukratzen, werden für die repetitive „Warum können wir alle nicht einfach miteinander leben“ Botschaft die Problemlösungen meist im Off erzeugt. Vermutlich um zu kaschieren, dass diese physikalisch unglaubwürdig sind.

So weit, so tolerierbar. Aber dann als Hauptziel das böseböse Militär anvisieren, als ob nicht der millionenfache Leichtsinn unseres täglichen Umgangs mit der Natur einen viel größeren Schaden anrichtet, ist einfach dumm. So ein Skript kann ich im Vollrausch mit meinen Ellenbogen tippen. Die Krone setzt aber dem Ganzen die lustbetonte Zelebrierung der militärischen Schlachten auf, nicht zufällig Star Wars zitierend. Man komme mir nicht mit similia similibus curentur. Dafür stimmte die Dosierung nicht.

Wenn ich den Film zusammenfassen sollte, würde ich ihn vielleicht mit Hippiescheiße umreißen. Andererseits – ich kenne auch nette Hippies.

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