am Samstag, 10. April 2010, 00:09 im Topic 'Worte, nichts als Worte'
Frühling läßt sein blaues Band
Flattern durch die Lüfte.
Kribbelnd steigen in die Nas'
Aufreizende Düfte.
Streicheln sanft die Augenlider.
Diese sinken sacht hernieder.
Alles Blut im Körper ist
Heiß und voller Wallung.
Zitternd hüpft das Herz herum
Ganz ohne Beschallung.
Falter taumeln durch den Bauch,
Wo viel Feuer, wenig Rauch.
In die Augen Wasser steigt,
Trockenlegt den Munde.
Die umflorten Blicke geben
Von Begehren Kunde.
"Liebe?", fragt des Fremden Mund.
Heuschnupfen der wahre Grund.
sopravvivere,
Samstag, 10. April 2010, 01:41
Hammer =)
whoknows best,
Samstag, 10. April 2010, 13:27
Im 19. Jahrhundert bewegte sich bekanntlich die Erlebnislyrik in Richtung Dinggedicht, in dem die der (Gesundheits-)Moral nicht so gefälligen Empfindungen etwas abgeschwächt daherkamen. Ich nehme an, bei dem von dir zitierten Gedicht handle es sich um eine frühe, noch dem Erlebnisgedicht zuzuordnende Variante der später bekannt gewordenen Verse von Mörike. - Oder, um es weniger "wissenschaftlich" anzugehen: Mensch, der Kerl litt tatsächlich auch darunter! Geil!