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  Critics cleines Blog - wie die amerikanische Axt im Waldi
Sonntag, 1. Juni 2008
And it came to me then. That we were wonderful travelling companions, but in the end no more than lonely lumps of metal on their own separate orbits. From far off they look like beautiful shooting stars, but in reality they're nothing more than prisons, where each of us is locked up alone, going nowhere. When the orbits of these two satellites of ours happened to cross paths, we could be together. Maybe even open our hearts to each other. But that was only for the briefest moment. In the next instant we'd be in absolute solitude. Until we burned up and became nothing.

Sputnik Sweetheart
Haruki Murakami

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Mittwoch, 21. Mai 2008
Passend zum Gewimmer, daß es noch keine DVD von Victor Sjöströms The wind gibt, eine Meldung von Kino on Video. Bei dieser lobenswerten DVD-Schmiede ist für den 29. Juli 2008 die Veröffentlichung seiner Werke The Outlaw and His Wife (1918) und Ingeborg Holm (1913)/A Man There Was (1917) im Doppelpack geplant. Warum das Label diesen den Vorzug gegeben hat, kann man sich dann auf DVD selbst erschließen. Eine Nachfrage hat jedenfalls ergeben, daß in näherer Zukunft The wind nicht bei ihnen erscheinen wird.

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Als ich ein junger Bengel war, sind meine Eltern mit mir im Sommer an die Ostsee gefahren. Von unserem Zelt aus war es nicht weit bis zum Strand, dessen Sand sich in langgezogener Kurve sanft ins Meer ergoß. Die Sonne brutzelte die Haut knusprig und das Meer streute kleine Salzkrümel darauf. Kleiner Goldbroilertraum.
Doch ab und zu machten wir einen Abstecher zum Weststrand. Das hatte definitiv seine Vorteile. Ein beständiger Wind trieb die Wellen kindermeterhoch und ließ das Baden wie ein ungeahntes Wagnis erscheinen. Dennoch waren mir diese Ausflüge dahin verhasst. Der Wind trug beständig feinkörnigen Sand mit sich. Ein Wunder, daß der Strand nicht schon seit Urzeiten abgetragen war. Diese Körner zwackten wie Krampen auf der Haut. Man musste sich hinter selbstgebastelten Schutzwällen in Mulden verkriechen, weil sonst, so meine damalige Vorstellung, bald nur noch Fetzen blutigen Fleisches meine Knochen bedecken würden. Die Erwachsenen schienen nichts von diesem fiesen Walten der Natur mitzubekommen. Wahrscheinlich würde ich mich heute auch nicht mehr daran stören.

Victor Sjöström kannte natürlich meine Kindheit nicht. Er starb 1960, lange bevor diese Urlaube meine Erinnerungen prägen konnten. Doch sein Film The Wind ist von einer Universalität, die auf die eine oder andere Weise die Erfahrungswelt eines jeden berührt. Dabei ist die Geschichte in Sjöströms Film ziemlich simpel. Letty, ein verwaistes Stadtmädchen, fährt zu ihrem Cousin, um auf dessen texanischer Ranch unterzukommen. Schon im Zug lernt sie den windigen Geschäftsmann Roddy kennen, der ihr das Blaue vom Himmel verspricht, aber von ihr abgewiesen wird. Auf sie wartet ein glorioses Leben beim Cousin! Die Zukunft ist aber reichlich unerquicklich, weil dessen raubeinige Frau auf die feminine Letty alles andere als freundlich reagiert. Eine Heirat muss her, also wird der erstbeste Cowboy genommen. Daß der auch, ähem, pimpern will, ist Letty aber nicht ganz klar, ist sie doch ins rosarote Märchenland aufgebrochen. Darin haben rote Laken nichts verloren. Während eines besonders heftigen Sturmes bleibt Letty allein zu Hause und wird im Angesicht der Naturgewalten schier wahnsinnig. Taucht da der alte Charmeur Roddy auf, um sie von Texas zu erlösen? Um sie zu verführen? Um sie zu vergewaltigen gar?

Wie gesagt, nichts Außergewöhnliches für eine Erzählung der damaligen Zeit. Junges Mädchen muss sich mittellos durchschlagen und deshalb unter Aufgabe der persönlichen Glücksvorstellungen in die Gegebenheiten der Geschlechterhierarchie einpassen. Die Ausgestaltung des Absturzes aus der besseren Stadtgesellschaft in die einfache rurale Welt mag einen Teil der Attraktivität des Filmes ausmachen. In den Status des Besonderen hebt Sjöström seinen Film aber, indem er die charakterliche Disposition seiner Hauptfigur expressiv in die Sandstürme einschreibt. Sie sind es, die uns mehr als alles andere etwas über das Gefühl des seelischen Verdorrens von Letty erzählen. Wenn der Sand vom Brot rieselt, dann erkennen wir ihre Abscheu vor dem Fraß der Hinterwäldler. Wenn der Wind gegen die Fenster peitscht, dann sehen wir ihre Furcht vor der befremdlichen Welt da draußen. Wenn der Sturm eine Fensterscheibe eindrückt, dann bricht nicht einfach das Glas, sondern die Sicherheit eines geschützten Innens geht für Lettys Seele verloren.

Die Intensität dafür erreicht Sjöström durch Überblendungen, die uns die Gewalt der beseelten Naturkräfte präsent machen. Eine wiederkehrende Sequenz ist die Überlagerung von Sturmwolken mit einem wild herumspringenden Schimmel, dessen Bilder für die damalige Zeit ungewöhnlich lebendig eingefangen sind. Zusätzlich macht der Regisseur dem Zuschauer die Verheerungen spürbar, indem er die Schauspieler während der Dreharbeiten der ganzen Härte des Wüstenlebens aussetzte. Er ließ mitten in der Mojave-Wüste bei 45°C filmen, wobei die Sandstürme von acht Flugzeugpropellern erzeugt wurden. Wegen deren Hitze- und Rauchentwicklung mussten die Crewmitglieder in langen Kleidern und mit Schutzbrillen arbeiten. Sicherlich ein Vergnügen bei Außentemperaturen, die der Hauptdarstellerin Lillian Gish beim Dreh ein Stückchen Haut wegschmorten, als sie ein Metallstück anfasste.

Lillian Gish ist sicherlich die richtige Wahl für die Rolle der Letty gewesen. Ihr leicht übertriebenes Spiel trifft den deliranten Kern ihrer Figur, ihre zerbrechliche Gestalt wird dermaßen vom Wind gebeutelt, daß sie manchmal wie eine Hexe in der Walpurgisnacht im Wind zu tanzen scheint, und ihre Zartheit gibt einen guten Kontrast zur Statur von Dorothy Cummings, die des Cousins eifersüchtige, harte Ehefrau spielt. Deren Aufeinandertreffen mit Letty ist eine Glanzleistung Sjöströms, der nur wenige Utensilien und Szenen benötigt, um die unauflösbare Gegensätzlichkeit der beiden Frauenfiguren herauszuarbeiten. Übertroffen in seiner knapp bemessenen Reichhaltigkeit wird diese Szene nur noch von Lettys Hochzeit; ein kleines Juwel an Akkuratesse, mit wenig Bildern viel zu erzählen und damit ein Maximum an Spannung zu erzeugen. Lettys und Liges, ihres Mannes, Haltung zur Hochzeit wird allein in einem Bild der beiden Hände während der Ringübergabe eingefangen. Bei soviel inszenatorischer Bravour verzeiht man auch gerne das unglaubwürdige Ende und den Einsatz des "lustigen" Sidekicks.
The wind, entstanden kurz vor der Durchsetzung des Tonfilmes, ist ein Werk, welches wirklich davon profitiert, daß man nicht die Banalität der Dialoge hören muss, sondern sich statt dessen vollkommen an der Expressivität der Bilder ergötzen kann. Sjöströms Film, beeinflusst von der russischen und deutschen Avantgarde, dürfte einflussreich auf Nachfolgewerke gewesen sein, ist sein Bild- und Motivrepertoire in so disparaten Filmen wie The wizard of Oz (Der Zauberer von Oz) und C'era una volta il West (Spiel mir das Lied vom Tod) wiederzufinden.

Eine Schande, daß es noch keine DVD-Veröffentlichung dieses hervorragenden Werkes gibt. Ingmar Bergman hat Sjöströms Verdienste jedenfalls zu Recht honoriert und ihm eine letzte Auftrittsmöglichkeit in seinem Film Smultronstället (Wilde Erdbeeren) gegeben. Ein alter Mann ist Sjöström da, als Person und als Rolle, der den Sand nicht mehr auf seiner Haut spürt. Man gewöhnt sich über die Jahre an die kleinen Stiche der Körner. Nichts Erstrebenswertes. Aber auch nichts, dessen man sich schämen müßte. In der Rückschau zählen andere Dinge. Werke wie The wind eben.

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Das Bildblog hat einen Schlagzeil-o-maten unter seinen Extras aufgeführt. Die Beschreibung von dessen Funktionsweise dürfte sich wohl nach obiger Überschrift erübrigen.

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Einer meiner Favoriten von Robert Altman ist Short Cuts. Nach fünfzehn Jahren ist mir gestern zum ersten Mal die Bedeutung des Leerzeichens in dem Titel aufgefallen. Länger hat es nur gedauert, um die Sinnverschiebung in Andrei Tarkovskys Солярис in der Mitte des Titels zu begreifen.

Ich gehe heute noch zum Optiker, um diesen ungewöhnlichen Augenfehler untersuchen zu lassen.

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Dienstag, 20. Mai 2008
Ich bildete mir immer ein, die 3D-Technik sei eine Erfindung der Fünfziger, um dem Fernsehen etwas entgegenzusetzen und den Niedergang der Kinokultur aufzuhalten, indem man Perlen wie Robot Monster oder Cat-Women of the Moon zum wohlverdienten Erfolg verhalf. Wenn dem so wäre, dann sähe es in der Tat schlecht aus ums jetzige Kino, wo doch allerorten Eimäxe aus dem Boden sprießen. Doch ein Blick auf The Illustrated 3D Movie List läßt nur den Schluß zu, daß es seit Anbeginn immer wieder Versuche gab, die vierte Dimension in die Filmtheater zu bringen, und seit einem kleinen Hänger nach den Fünfzigern die Menge an produzierten Filmen stetig zunahm.

Der Hollywood-Reporter berichtet nun, daß die Liste weiter aufgestockt wird. In-Three soll noch in diesem Jahr eine dreidimensionalisierte Fassung von Romeros Klassiker Dawn of the Dead ins Kino bringen. Möchte ich diese aufgepeppte Version sehen? Ich bin skeptisch. Aber anschauen - ja, anschauen muß ich mir das auf jeden Fall.

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Sonntag, 18. Mai 2008

31. Mai - Bundesweiter Aktionstag
gegen den Überwachungsstaat

Weil es mit absurdesten Anfangsverdachtsmomenten wie dem Verfassen von Texten in linksbündigem Times New Roman oder dem Nichtgebrauch eines Handys jeden treffen kann.

Weil man den Verantwortlichen überhaupt nicht trauen kann, daß sie wissen, was sie da tun.



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Dienstag, 13. Mai 2008
...sind wir natürlich gerne Freund und Helfer. Wenn bei diesen sommerlichen Temperaturen selbst in der U-Bahn durchgesagt wird, daß man immer genügend Flüssigkeit zu sich nehmen soll, dann möchte man auf keinen Fall riskieren, daß sich die Streife wegen fulminanter Dehydrierung nicht mehr um unser Wohlergehen kümmern kann. Hand over statt Hands up. Sehr löblich.

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Die Veröffentlichung von The Round-Up (Szegénylegények) ist es mir wert, auf das hervorragende britische DVD-Label Second Run hinzuweisen. Das Programm dieses 2005 gegründeten Unternehmens setzt sich schwerpunktmäßig zusammen aus vergessenen Meilensteinen des osteuropäischem Kinos, amerikanischen Independentproduktionen und dem Filmpendant zur Weltmusik. Die Leute, die nebenbei auch für die Aufführung ihrer Filme im Kino sorgen und sich dort im Foyer die Beine in den Bauch stehen, sind nicht nur Enthusiasten, sondern verstehen auch ihr Handwerk. Anamorphe Kodierung im Originalbildformat, Restaurierung kurz unterhalb des Standards der Veröffentlichungen von Transit und Originalsprache mit Untertiteln – was könnte den Filmfreund mehr erfreuen?

Die Filmauswahl natürlich. Der eingangs erwähnte Szegénylegények beispielsweise ist eine großartige Erzählung aus der Zeit des ungarischen Freiheitskampfes gegen die österreichische Fremdherrschaft. In langen Einstellungen werden uns die in ein Gefängnis zusammengetriebenen Aufständischen präsentiert, ohne daß recht klar wird, wer hier Gut und Böse ist. Miklós Jancsó gelingt es durch die Vermeidung eines Identifikationsangebotes aus dem Ereignis eine Parabel über den Einzug der Moderne zu machen und deren dehumanisierende Mechanismen offenzulegen. Erschreckend, wie aktuell der Film von 1966 angesichts von Abu Ghraib und Guantanamo ist.
Oder nehmen wir The cremator (Spalovac mrtvol); einer der besten Kommentare zur Psychologie des Faschismus, den ich je als Film gesehen habe. Das vergessene Aushängeschild der tschechoslowakischen Nouvelle vague besticht nicht nur durch eine überzeugende Charakterisierung des Mitläufertums, sondern verweist auch mit kommentierender Bildgestaltung, szenischer Desorientiertheit als Zeichen der geistigen Verwirrung und einer musikalischen Untermalung, die das Grauen in säuselnder Süßlichkeit entdeckt, nahezu alle Dramen zur Nazizeit auf die Plätze. Allein die Gestaltung Prags als Nekropole ohne Zukunft mit dem Tempel des Todes als zentraler Stätte ist atemberaubend aufregend.
Auch Polen ist würdig mit Matka Joanna od aniolów vertreten. Mutter Johanna von den Engeln, so der deutsche Verleih- titel, basiert auf realen Gescheh- nissen im 17. Jahrhundert. Es wird die vermeintliche Besessenheit eines Nonnenklosters gezeigt, wobei unklar bleibt, ob die Frauen nicht versuchen, sich dadurch der männlichen Verfügungsgewalt zu entziehen. Als ein Priester eintrifft, um Luzifer Einhalt zu gebieten, wird alles nur noch schlimmer. Ein missing link zwischen Dreyer und Nunploitation, den Exorzisten vorwegnehmend, voller unvergesslicher Bilder wie jenes, in denen die Nonnen wie kleine Stukas auf den Altar zuzufliegen scheinen.

Diese unbekannten Perlen, gerade in Deutschland ist Osteuropa immer noch ein blinder Fleck, sind nun alle auch für den heimischen Genuß aufgearbeitet und harren der (Wieder-) Entdeckung. Und da ist noch so viel mehr, das der Erkundung wert ist.

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Donnerstag, 8. Mai 2008

...und ein Dank an all die Partisanen, Widerstandskämpfer & Exilanten, die sich der Bekämpfung des Faschismus verschrieben haben. Ihr seid nicht vergessen.

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Montag, 5. Mai 2008
Slavoj Žižek ist nicht nur selbst im popkulturellen Kontext mit einer charmanten Dokumentation verankert, er beschäftigt sich als Intellektueller auch mit der Dialektik von Popkultur und postmodernem Individuum. Höchst erfreuliche Voraussetzungen also, daß er am 19. Mai im Curzon Mayfair (London) eine interessante Einführung zu Carpenters They Live geben wird. Man darf gespannt sein, was er zum symbolischen Subtext des Filmes beizutragen hat. Vielleicht geht es aber auch um den Wrestler als Schauspielerdarsteller. Bei Žižek weiß man das nie so genau.

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Das Problem ist sicher bekannt. Man steht nachts nichtsahnend, weil schlaftrunken, aus dem Bett auf, da sind sie. Aliens. Entführen einen auf ihr Raumschiff, es folgt die ganze Prozedur. Kommunikationsprobleme ("Die sächseln ja! Da könnt ihr lange auf meine Antwort warten."), Leuchtefinger wie bei Ommas Rave und Analsondierungen, bis es langsam keinen Spaß mehr macht. Doch das ganze heulende Elend offenbart sich erst am nächsten Morgen vor dem Badezimmerspiegel. Die Schweine haben einem den Bart abrasiert! Schlimmer, weil mit längeren Wartezeiten fürs Nachwachsen behaftet, trifft es nur noch Menschen im falschen Alter (so ca. 32 Jahre vor der Pubertät) oder im falschen Körper (Frau in Frau).

Doch Abhilfe schafft auch hier das Internet mit seinen fantastischen neuen Gemeinschaftserlebnissen! Einfach zum Tätowierstudio des Vertrauens eilen, den Fingern ein ordentliches Bärtchen verpassen und schon kann man sich unter Fingerstache.ning.com all den Barthuldigern anschließen.


Mehr Fotos unter fingerstache.ning.com

Unser Spezialtip: Wenn es mit der Zeit zu anstrengend wird, den Finger mit Sekundenkleber an die Lippe heften!

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